227 Millionen Euro: VolkswagenStiftung fördert die Wissenschaft 2015 mit Rekordsumme
Das fünfte Rekordjahr in Folge: Deutschlands größte private wissenschaftsfördernde Stiftung hat im Berichtsjahr 2015 noch einmal knapp 40 Millionen Euro mehr bereitgestellt als 2014.
Exakt 227,1 Millionen Euro hat die VolkswagenStiftung im Jahr 2015 bewilligt, um herausragende Wissenschaftler(innen) und deren Vorhaben in Forschung und Lehre zu fördern. Aufgeteilt ist die Summe in "Allgemeine Fördermittel" (69,2 Millionen Euro), stiftungseigene Veranstaltungen (3,9 Millionen Euro) sowie das "Niedersächsische Vorab" (154,0 Millionen Euro). Letzteres umfasst Erträge, die überwiegend aus der Dividende von rund 30 Millionen VW-Aktien des Landes Niedersachsen resultieren und die von der in Hannover ansässigen Stiftung als Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen ausschließlich in Niedersachsen vergeben werden.
Im Bereich der "Allgemeinen Fördermittel" wurden im Jahr 2015 357 Anträge (2014: 341) und damit 20 Prozent aller Einreichungen positiv beschieden (Vorjahr: 23,3 Prozent). Betrachtet man die dafür bereitgestellten Fördermittel, so liegt hier die Bewilligungsquote mit 14,8 Prozent der beantragten Summe auf dem Niveau des Vorjahres. Die niedrige Quote erklärt sich über die hohe Zahl von jeweils rund 400 Kurzanträgen bei je knapp 20 daraus resultierenden Bewilligungen in den beiden noch jungen Förderinitiativen "Experiment!" und "Originalitätsverdacht?".
Nach Fachgebieten unterteilt entfielen rund 48 Prozent der bewilligten Mittel auf die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Auf Platz zwei folgen die Naturwissenschaften einschließlich der Mathematik mit gut 26 Prozent, gefolgt von den Biowissenschaften inklusive der Medizin mit knapp 12 Prozent.
In dem – von der Stiftung initiierten – nach historischem Vorbild wiederaufgebauten Tagungszentrum Schloss Herrenhausen fanden 2015 an 117 Tagen insgesamt 97 Veranstaltungen der VolkswagenStiftung statt. Mit inzwischen acht erfolgreich verlaufenen "Herrenhäuser Konferenzen" hat die Stiftung hier ein tragfähiges Format etabliert, um hochkarätigen Wissenschaftler(inne)n aus dem In- und Ausland eine Plattform zu bieten, sich disziplinübergreifend zu aktuellen Forschungsfragen vor dem Hintergrund der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit auszutauschen.
Das Förderjahr 2015 in Zahlen und Fakten:
Im Jahr 2015 wurden 227,1 Millionen Euro bewilligt:
- 69,2 Millionen Euro "Allgemeine Fördermittel",
- 154,0 Millionen Euro als "Niedersächsisches Vorab" und
- 3,9 Millionen Euro für "stiftungseigene Veranstaltungen".
Allgemeine Fördermittel: 69,2 Millionen Euro; 357 bewilligte Vorhaben
- 33,3 Millionen Euro für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (190 Vorhaben),
- 18,2 Millionen Euro für die Naturwissenschaften und die Mathematik (81 Vorhaben),
- 8,0 Millionen Euro für die Biowissenschaften einschließlich der Medizin (36 Vorhaben),
- 4,1 Millionen Euro für die Ingenieurwissenschaften (20 Vorhaben) und
- 5,6 Millionen Euro für Fachgebietskombinationen (30 Vorhaben).
2026 Anträge über eine Gesamtantragssumme von 511,4 Millionen Euro (2014: 1541 Anträge; 427,4 Millionen Euro) wurden von der Stiftung geprüft.
Anzahl der bewilligten Vorhaben nach Empfängergruppen:
271 erfolgreiche Anträge kamen von wissenschaftlichen Hochschulen und 75 von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, jeweils in Deutschland; 11 wurden von wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland eingereicht. Im Jahr 2015 wurden unmittelbar zugunsten wissenschaftlicher Einrichtungen im Ausland 133 Projekte mit 9,6 Millionen Euro bewilligt – ein erneuter, diesmal deutlicher Zuwachs gegenüber 5,4 Millionen Euro 2014.
Die Stiftung vergibt in ihrer Allgemeinen Förderung auch Mittel für Wissenschaftsvermittlung und -kommunikation: Von diesem Angebot können alle geförderten Vorhaben profitieren. 2015 entfielen darauf 1,2 Millionen Euro – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr (0,6 Millionen Euro).
Von 1962 (Arbeitsaufnahme der Stiftung) bis Ende 2015 wurden 31.547 wissenschaftliche Projekte mit rund 4,6 Milliarden Euro gefördert.
Rund 40 Prozent der in den vergangenen 53 Jahren vergebenen Fördergelder entfallen auf das Niedersächsische Vorab. Mit inzwischen 2,9 Milliarden Euro Stiftungskapital und einem Anspruch auf die Dividende von rund 30 Millionen VW-Aktien zählt die VolkswagenStiftung zu den größten Stiftungen in Europa und ist die bei weitem größte private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland.
Der vollständige Jahresbericht der VolkswagenStiftung ist unter "Jahresbericht 2015 (pdf)" einzusehen.