Biografie des NS-Verbrechers Klaus Barbie wird am 12.11. mit dem Förderpreis Opus Primum ausgezeichnet ++ Autor Hammerschmidt enthüllt, wie deutsche Geheimdienste untergetauchte Nazis deckten

Am 12. November 2014 werden der Förderpreis Opus Primum der VolkswagenStiftung für die beste wissenschaftliche Nachwuchsarbeit sowie der NDR Kultur Sachbuchpreis im Schloss Herrenhausen in Hannover verliehen. Neben den Preisträgern Peter Hammerschmidt und Jörn Leonhard werden im Rahmenprogramm der festlichen Abendveranstaltung der international renommierte Harfenist Xavier de Maistre sowie der Kabarettist Kerim Pamuk erwartet.

Durch hartnäckige Recherchen im Rahmen seiner Dissertation, die die Grundlage des jetzt prämierten Erstlingswerkes bildet, ist es dem Historiker Peter Hammerschmidt, Jg. 1986, gelungen, u. a. die eigenhändigen Memoiren des Kriegsverbrechers Klaus Barbie, des "Schlächters von Lyon", aufzuspüren und bislang verschlossene Akten der deutschen Geheimdienste zu sichten. Nicht zuletzt die wissenschaftliche Sorgfalt im Umgang mit den disparaten Quellen und die leicht verständliche Aufbereitung seiner Erkenntnisse für ein größeres Publikum trugen dazu bei, dass die VolkswagenStiftung Hammerschmidt den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis Opus Primum zuerkannt hat. Damit konnte sich Hammerschmidt gegen zwei Titel durchsetzen, die die Jury ebenfalls in die Endauswahl einbezogen hatte: "Das Kosmoskop. Karten und ihre Benutzer in der Pflanzengeographie des 19. Jahrhunderts" von Nils Güttler und "Leben im Ausnahmezustand. Terrorismus und Personenschutz in der Bundesrepublik Deutschland" von Maren Richter.

Preisverleihung

Förderpreis Opus Primum der VolkswagenStiftung und NDR Kultur Sachbuchpreis

Mittwoch, 12. November 2014, 19 Uhr
Festsaal, Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover

Pressevertreter(innen) sind herzlich willkommen. Eine formlose Anmeldung wird erbeten an presse(at)volkswagenstiftung.de. Gerne organisieren wir Interviewtermine für Ihre Berichterstattung.

Ebenso wird an diesem Abend der NDR Kultur Sachbuchpreis an den Geschichtswissenschaftler Jörn Leonhard vergeben. Für sein Werk "Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs" erhält er die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung für das beste deutsche Sachbuch des Jahres. In seinem Buch schildert Jörn Leonhard, wie aus einem europäischen Konflikt ein globaler Krieg werden konnte. Dabei betrachtet er politische Entscheidungen und Institutionen ebenso wie die Entwicklung von Medien und Technologien. Jörn Leonhard ist Professor am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Laudatio hält die Journalistin Franziska Augstein.

NDR Kultur überträgt Veranstaltung live ab 19.00 Uhr im Radio und unter www.ndr.de/kultur als Audio-Livestream im Internet.

Informationen zum Preisträger von Opus Primum:

Peter Hammerschmidt, geboren 1986, ist Historiker und promovierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Titel seiner Dissertationsschrift: "Die Nachkriegskarriere des 'Schlächters von Lyon'. Klaus Barbie und die westlichen Nachrichtendienste". Hammerschmidt war 2011/12 als wissenschaftlicher Fachberater für den Dokumentarfilm "Aribert Heim – Die Jagd nach Dr. Tod" sowie für das Hör-Dokudrama "Klaus Barbie – Begegnung mit dem Bösen" tätig. Er absolviert seit Januar 2014 den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien und lebt in Ramstein-Miesenbach/Pfalz.

Bibliografie des prämierten Buches:

"Deckname Adler. Klaus Barbie und die westlichen Geheimdienste", S. Fischer Verlag (Frankfurt am Main). Es ist erschienen im August 2014 und umfasst 560 Seiten. Rezensionsexemplare beim Verlag erhältlich.

Hintergrund Opus Primum:

Mit dem 2011 ins Leben gerufenen Förderpreis Opus Primum möchte die VolkswagenStiftung den wissenschaftlichen Nachwuchs stärken und unterstreichen, dass Wissenschaftsvermittlung für die deutsche Forschung eine zentrale Aufgabe ist. Die Auszeichnung wird jährlich für eine deutschsprachige Publikation von hoher wissenschaftlicher Qualität vergeben, die gut lesbar geschrieben und auch einem breiteren Publikum verständlich ist. Bisherige Preisträger: Robert Lorenz, Dirk Laabs und Daniel Stahl.

Die Jury von Opus Primum: Günter Haaf, Wissenschaftspublizist, Prof. Dr. Charlotte Klonk, Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr. Markus Krajewski, Universität Basel, Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Ulrich Kühn, Norddeutscher Rundfunk, Prof. Dr. Jürgen Renn, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und Dr. Christian Schwägerl, Wissenschaftspublizist.

Link zu weiteren Informationen zum Förderpreis Opus Primum.