Ausstellung über "Meistersammlerin" Karoline Luise von Baden

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt eine Große Landesausstellung über Karoline Luise von Baden als Kunstsammlerin. In die Ausstellung sind auch Erkenntnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts geflossen, das die VolkswagenStiftung unterstützt.
Markgräfin Karoline Luise von Baden

(1723-1783) war eine bedeutende Sammlerpersönlichkeit des Zeitalters der Aufklärung. Sie begründete mit ihren Erwerbungen den internationalen Ruf, den die karlsruher Sammlung heute genießt. Bereits im Jahr 2013 startete ein interdisziplinäres Forschungsprojekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, des Generallandesarchivs Karlsruhe und der Università della Svizzera italiana, das sich der Untersuchung von Karoline Luise von Badens Sammelpraxis widmet. Die VolkswagenStiftung hat es im Rahmen der Förderinitiative "Forschung in Museen" mit 385.000 Euro unterstützt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten – neben den Bildern des "Mahlerey-Cabinets" der Markgräfin – auch ihre umfangreiche, größtenteils nicht publizierte schriftliche Korrespondenz mit mehr als 750 Persönlichkeiten aus ganz Europa. Dabei ging es vor allem um die Rekonstruktion der großen, heute nur noch teilweise in Karlsruhe erhaltenen Sammlung. Auch der Geschmack der Markgräfin und ihre Auseinandersetzung mit Kunstfragen wurden analysiert.

Ausstellung "Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden."

Anlässlich des 300. Gründungsjubiläums der Stadt Karlsruhe zeigt die Staatliche Kunsthalle eine Große Landesausstellung über Karoline Luise von Baden, in deren Kontext auch Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt einem breiten Publikum vermittelt werden. Die Ausstellung kann bis zum 6. September 2015 besucht werden. Im Zentrum steht die Rekonstruktion des umfangreichen Mahlerey-Cabinets: Ein Großteil der über 200 Gemälde gehört noch heute zum Bestand der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, darunter Meisterwerke von Teniers und Rembrandt, Vernet und Chardin. Dieser Bilderschatz wird nun vollständig gezeigt, teilweise in den frisch restaurierten historischen Rahmen. Als Leihgaben kehren andere Gemälde aus Karoline Luises Besitz nach Karlsruhe zurück, so etwa ein grandioses Porträt von Anton van Dyck (Washington), ein dramatischer "Seesturm" von Willem van de Velde (London), die Darstellung einer Köchin von Gabriel Metsu (Madrid) und ein Blumenstillleben von Maria van Oosterwyck (Denver). Die zeitgenössischen Künstler François Boucher und Jean-Etienne Liotard, der Karoline Luise in der Pastellmalerei unterrichtete, sind ebenfalls mit Werken vertreten.
Link zu mehr Informationen zur Ausstellung.

Jean-Étienne Liotard: Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, 1745 (Bild: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe)