Genius-Loci-Preise für Lehrexzellenz verliehen
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg erhalten in diesem Jahr den mit jeweils 20.000 Euro dotierten Genius-Loci-Preis für Lehrexzellenz.
Mit dem Genius-Loci-Preis zeichnen der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die VolkswagenStiftung jährlich eine Universität und eine Fachhochschule aus, die sich in der Lehre beispielhaft aufgestellt haben, über eine institutionelle Lehrstrategie verfügen und Lehre auch als Experimentier- und Innovationsfeld begreifen. Es ist der einzige institutionelle Preis für exzellente Lehre, der deutschlandweit vergeben wird. Das Preisgeld von jeweils 20.000 Euro ist zweckgebunden für die Einladung eines Visiting Scholar of Teaching and Learning in Higher Education zu verwenden.
Zwei ausgezeichnete Lehrstrategien
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat die Jury mit ihrem H-Modell überzeugt. Das Modell baut eine Brücke zwischen universitären und fachhochschulischen Angeboten und ermöglicht den Studierenden einen unkomplizierten Wechsel zwischen den Studienformen. Dadurch wird die Sorge vor einer falschen Studienentscheidung gemindert. Gleichzeitig werden die Studierenden sowohl auf den Berufseinstieg in der unternehmerischen Praxis als auch auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereitet. Vor Studienbeginn bietet die BTU außerdem ein umfangreiches Orientierungsangebot, bei dem sich Studieninteressierte beispielsweise durch das Experimentieren in mobilen Laboren ihrer Interessen und Fähigkeiten bewusst werden. Ein zweisemestriges Orientierungsstudium hilft unentschlossenen Studierenden bei der Suche nach einem passenden Studiengang. Die Jury würdigt den vorbildlichen strategischen Ansatz, entstanden durch die gelungene Fusion der ehemaligen BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz. Mit ihrem Konzept ist die BTU Cottbus-Senftenberg Inspiration und Ideengeber für andere Hochschulkooperationen oder -fusionen. (Zur Pressemitteilung der BTU)
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg überzeugte die Jury mit ihrem Coburger Weg, der einen tiefgreifenden shift from teaching to learning vollzieht. Damit legt die Hochschule den Fokus auf den Kompetenzerwerb. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden zur Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung zu befähigen: Es geht hier um Persönlichkeitsbildung und den Blick über den Tellerrand. Dieser Weg basiert auf drei Säulen: Einer Zukunftsausrichtung der Qualifizierungsziele und des gesamten Portfolios mit Kooperationen und dem Austausch mit Wirtschaftsverbänden, Unternehmen oder sozialen Einrichtungen. Als zweites wird ein Augenmerk auf die Lehrexzellenz und Innovation in der Lehre gelegt, indem etwa die Auswahl und Qualifizierung der Lehrenden in Berufungsverfahren, Workshops und in der Prozessbegleitung für innovative Lehrformate vorangetrieben wird. Die dritte Säule bildet die individuelle Förderung der Studierenden, etwa im Übergang von der Schule zur Hochschule oder in der Studienorganisation. Die Jury lobte die ausgereifte Strategie mit ihrem ganzheitlichen Konzept. (Zur Pressemitteilung der HS-Coburg)
Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.stifterverband.org/genius-loci.