Michael Succow erhält Ehrenpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Für sein lebenslanges Engagement in Sachen Naturschutz hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Prof. em. Dr. Michael Succow mit ihrem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Der Ehrenpreis von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurde bislang nur vier Mal zusätzlich vergeben. Bundespräsident Joachim Gauck sowie die DBU-Kuratoriumsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, haben nun Michael Succow die Auszeichnung überreicht. Die DBU betonte, dass Succow national wie international als Ausnahmepersönlichkeit im Naturschutz gelte. Beispielsweise hat er zu Zeiten der Wiedervereinigung Deutschlands mithilfe des Nationalparkprogramms für den Osten Deutschlands fast 18 Prozent der Landesfläche der ehemaligen DDR für die Natur gesichert – und das auf einen Schlag. Diese Initiative hatte er in seiner Funktion als letzter stellvertretender Umweltminister der DDR angestoßen und dafür 1997 den Right Livelihood Award ("Alternativer Nobelpreis") erhalten. Das Ergebnis des Projekts: fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks mit einer Fläche von über 4.800 Quadratkilometern. Die Konzeption dieses Programms war wegweisend für den Umweltschutz und naturverträgliche Landnutzung in Westdeutschland und ganz Europa. Succows Arbeiten hat auch die VolkswagenStiftung in verschiedenen Projekten unterstützt. Dazu zählte das Vorhaben "Wiedervernässung von Niedermooren mit gereinigtem Abwasser" (2000-2002), in dem der Forscher unter anderem Aspekte der Umweltverträglichkeit und Möglichkeiten von Nachhaltigkeit bei durch Torfabbau genutzten Mooren Mitteleuropas, beispielsweise durch anschließende Schilfproduktion, untersuchte – das Vorläuferprojekt wurde durch die DBU gefördert. Ein weiteres Projekt mit dem Titel "Zustand, Entwicklung und Dynamik der Tokai Vegetation und nachhaltige Landnutzung im Naturschutzgebiet Tarim Huyanglin, Xinjiang, China" (2004-2007) befasste sich mit der Auenvegetation entlang der Flüsse in den Trockengebieten Zentralasiens. Das Dritte Vorhaben mit dem Titel "The Impact of the Transformation Process on Human-environmental Interactions in Southern Kyrgyzstan" (2005-2008) befasste sich mit den weltweit einzigartigen Walnussbaumwäldern im Süden Kirgisistans und deren zunehmender Nutzung durch die lokale Bevölkerung. Es umfasste unter anderem ein Filmprojekt über die Walnussbaumwälder, das auf 3Sat ausgestrahlt wurde. Link zu weiteren Informationen zum Deutschen Umweltpreis 2015.

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet Ehrenpreisträger Prof. em. Dr. Michael Succow aus. (Foto: DBU/Peter Himsel)