Öffentliches Auswahlkolloquium: Stiftung und Land gehen neue Wege

Die Präsentation, Diskussion und Begutachtung von Förderanträgen im Niedersächsischen Vorab findet am 13. und 14. Oktober erstmals unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt.

Die VolkswagenStiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur wollen verstärkt den Bereich "Nachhaltigkeit" in Forschung und Lehre verankern. Das Programm "Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung" innerhalb des Förderbereichs "Niedersächsisches Vorab" der VolkswagenStiftung soll solche Forschungsvorhaben unterstützen, die sich mit aktuellen und künftigen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, der Energiewende oder Fragen von Mobilität, Ernährung und Landwirtschaft beschäftigen. Da diese Projekte einen direkten Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung entfalten können, haben Stiftung und Ministerium sich dafür entschieden, die Begutachtung der eingereichten Förderanträge für Wissenschaft und Öffentlichkeit transparent zu gestalten. In der ersten Ausschreibungsrunde, die bis zum 15. März 2014 lief, waren 66 Anträge eingegangen. Daraus wurden 15 Projekte vorausgewählt, sich am 13. und 14. Oktober 2014 den Gutachtern präsentieren – und erstmals auch wissenschaftsinteressierten Bürgerinnen und Bürgern, die an diesem Auswahlkolloquium teilnehmen möchten. Nach den jeweils 15-minütigen Vorträgen, in denen die Wissenschaftler ihr Vorhaben erläutern, folgt eine 30-minütige Diskussion über das Vorhaben. Daran kann sich neben dem Gutachtergremium auch das Publikum mit Fragekarten beteiligen kann. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Fachleute und engagierte Laien, beispielsweise Verbändevertreter, Mitarbeiter von Hochschulen und NGOs oder die wissenschaftsinteressierte Öffentlichkeit. Am Ende der Veranstaltung wird die Gutachterkommission in einer nichtöffentlichen Sitzung über die Bewilligungen oder Ablehnungen der Anträge entscheiden, wobei die ersten Projekte noch 2014 starten sollen. Am 21. November stellen Gabriele Heinen-Kljaji?, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, sowie Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, das Ergebnis der Begutachtung der Öffentlichkeit vor. Das Programm "Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung" innerhalb des Förderbereichs "Niedersächsisches Vorab" der VolkswagenStiftung ist prinzipiell offen für Beiträge aus der Wissenschaft in ihrer ganzen Breite: Dazu gehören die Themenbereiche

  • Umwelt, Klima, Agrarfragen, Energie, Mobilität,
  • Gesundheit, Demographie, offene Gesellschaft, alternative Wirtschaftsformen,
  • Kulturelle Selbstverständigung, Nachhaltigkeitsdiskurs in Gesellschaft und Wissenschaft, interkulturelle Studien zum Verhältnis von Natur und Kultur, und
  • Nachhaltige Technik, gesellschaftliche Bedingungen nachhaltiger Entwicklung/soziale Innovationen.

Für das Programm stehen in der ersten Phase Fördermittel in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere jährliche Ausschreibungen sind geplant. Mehr Informationen zu den Ausschreibungsbedingungen sowie zur Antragstellung finden Sie hier.

NIEDERSÄCHSISCHES VORAB:

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.

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