Pandemieprävention: Neue Förderinitiative gestartet

Wie kann verhindert werden, dass Viren von Tieren auf Menschen übertragen werden und so die nächste Pandemie auslösen? Mit ihrer neuen Förderinitiative unterstützt die VolkswagenStiftung Forschende, die nach Antworten auf diese komplexe Frage suchen. 

"Statt auf Pandemien nur im Nachgang zu reagieren, müssen wir dringend mehr Vorsorge treffen. Mit der neuen Initiative will die Stiftung einen Impuls geben, die vielfach noch unbekannten Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt intensiver zu erforschen, disziplinen- und länderübergreifend. Prävention wird neue Pandemien zwar nicht verhindern, aber deren gesundheitliche Auswirkungen lindern", sagt Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. 

Die Initiative "Globale Herausforderungen ‒ Pandemieprävention: die Rolle von Mensch-Umwelt-Beziehungen" richtet sich gezielt an Forschende, die sich Fragen wie diesen widmen: Welche Interaktionen zwischen Menschen und Umwelt begünstigen Entstehung und Verbreitung von Krankheiten? Und wie kann Wissenschaft helfen, das Aufeinandertreffen von Mensch und Tier so zu gestalten, dass das Risiko einer Übertragung künftig verringert wird? 

Die Ausschreibung ist für alle wissenschaftlichen Fächer offen, innerhalb einer internationalen Projektgruppe von drei bis fünf Forschenden sollen jedoch jeweils die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie die Natur-, Lebens- oder Ingenieurwissenschaften vertreten sein. Mindestens zwei der Beteiligten müssen an Institutionen aus nicht-europäischen Ländern mit niedrigem bzw. mittlerem Einkommen arbeiten. Auch andere gesellschaftliche Gruppen wie beispielsweise Nichtregierungsorganisationen oder lokale Akteure sollen involviert werden und die gewonnenen Erkenntnisse später auch praktisch nutzbar sein. Die Teams können insgesamt bis zu 1,5 Mio. Euro beantragen. Mehr Informationen zur Ausschreibung finden Sie unter "Globale Herausforderungen ‒ Pandemieprävention: die Rolle von Mensch-Umwelt-Beziehungen". 

Hintergrund Förderprogramm Globale Herausforderungen

Die Ausschreibung läuft unter dem Dach des 2017 gestarteten Programms "Globale Herausforderungen ‒ Integration unterschiedlicher Perspektiven". Es zielt darauf ab, internationale Zusammenarbeit zu drängenden und globalen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zwischen Forschenden aus unterschiedlichen Regionen der Welt zu stimulieren und zu stärken. 

Nach der strategischen Neuausrichtung der Stiftung in diesem Jahr ist das Programm im Profilbereich "Gesellschaftliche Transformationen" verankert. Neben der Unterstützung grenzüberschreitender und multiperspektivischer Ansätze eröffnet die Stiftung in diesem Bereich neue Wege zur praktischen Mitgestaltung gesellschaftlicher Transformationen und will daran auch Akteur:innen außerhalb der Wissenschaft beteiligen. Dabei will sie den Diskurs nicht bloß mit diagnostischer Expertise ergänzen, sondern die Zukunft antizipieren und konkrete Optionen für gesellschaftliches Handeln entwickeln – auch im Sinne von Prävention.

Der Handel mit Wildtieren, z. B. von Ratte oder Fledermaus, birgt große Gesundheitsrisiken. Fast alle gefährlichen Infektionskrankheiten der vergangenen Jahre wurden von Tieren auf den Menschen übertragen. (Foto: ssviluppo - stock.adobe.com)