Rekordfördersumme: 154 Mio. Euro im Niedersächsischen Vorab bewilligt

Für niedersächsische Hochschulen hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung weitere 67 Mio. Euro bewilligt. In 2015 summiert sich damit das Gesamtfördervolumen im Niedersächsischen Vorab auf 154 Mio. Euro – gegenüber 137 Mio. Euro im vergangenen Jahr.

Im Fokus der heutigen Bewilligungen stehen unter anderem Mittel zur Förderung von Forschungsprojekten in der frühkindlichen Bildung, eine Wissenschaftsallianz der Universitäten Braunschweig und Hannover sowie die Gewinnung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Niedersachsen. Die Vorschläge, wohin die Gelder des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung fließen sollen, kommen von der niedersächsischen Landesregierung. "Es freut mich sehr, dass wir mit insgesamt 154 Millionen Euro substanziell zur Weiterentwicklung der niedersächsischen Forschungslandschaft beitragen können. Damit werden insbesondere exzellente Forscherinnen und Forscher in die Lage versetzt, ihre jeweiligen Aktivitäten auszubauen und für kommende überregionale Wettbewerbe hervorragend aufzustellen", erläutert Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. Die Mittel aus dem Niedersächsischen Vorab teilen sich in verschiedene Strukturlinien auf: Der größte Anteil der Gelder entfällt in der aktuellen Bewilligungsrunde mit rund 15 Mio. Euro auf die Linie "Programme und Ausschreibungen". Darin werden unter anderem die zwei neuen Ausschreibungen "Frühkindliche Bildung und Entwicklung" mit zunächst 3,9 Mio. Euro sowie "Forschung für eine nachhaltige Agrarproduktion" mit 3 Mio. Euro Fördervolumen etabliert.

Stärkung gesellschaftlich relevanter Forschungszweige

Mithilfe der neuen Ausschreibung zur frühkindlichen Bildung sollen interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte unterstützt werden, beispielsweise in Fächern wie Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik, (Entwicklungs-)Psychologie, Soziologie, Bildungsökonomik und Medizin. Dabei wird Wert auf Praxisbezug und entsprechende Kooperationen gelegt. Da die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig für Niedersachsen ist, sollen mithilfe der zweiten neuen Ausschreibung Forschungsprojekte gefördert werden, die helfen, die Produktion ressourcen-, umwelt- und klimafreundlich sowie tiergerecht zu gestalten. Auch hier stehen interdisziplinäre und anwendungsorientierte Vorhaben im Fokus, die neue Forschungsansätze zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie verfolgen. Beide Ausschreibungen werden in Kürze auf der Homepage des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur veröffentlicht.

Exzellente Forscherinnen und Forscher in Niedersachsen halten

In der Förderlinie "Holen & Halten" wurden rund 10 Mio. Euro bewilligt. Sie unterstützt Hochschulen dabei, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an hiesige Standorte zu bringen bzw. sie für den Verbleib in Niedersachsen zu gewinnen. Dazu gehen in diesem Jahr Mittel an die Universitäten in Göttingen, Hannover und Osnabrück, die Medizinische Hochschule Hannover sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover. In die Förderlinie "Forschungsverbünde und -schwerpunkte" fließen mit den heutigen Bewilligungen rund 13 Mio. Euro. Darin finden sich auch die Wissenschaftsallianz zwischen der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover sowie das Zukunftskonzept der Technischen Universität Clausthal – mit insgesamt rund 9,6 Mio. Euro Förderung. Für "Neue Forschungsgebiete" hat das Kuratorium zudem rund 2 Mio. Euro bewilligt. Neben neuen Förderungen hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung in dieser Herbstsitzung rund 26 Mio. Euro für bereits laufende Projekte bewilligt.

Hintergrund Niedersächsisches Vorab

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel. Link zu weiteren Informationen zum Niedersächsischen Vorab.