Rund 1,8 Mio. Euro für die Geisteswissenschaften in Afrika

Zehn Nachwuchswissenschaftler(innen) in Tansania, Uganda, Äthiopien, Simbabwe, Kenia und Südafrika können sich über die Förderung für ihre Forschungsprojekte freuen.

Mit aktuellen Themen wie Migration oder religiöse Radikalisierung aber auch archäologischen Fragestellungen waren zehn junge Geisteswissenschaftler(innen) bei ihrer Bewerbung um ein Postdoctoral Fellowship der VolkswagenStiftung erfolgreich. Drei Beispiele: Dr. Meron Zeleke Eresso an der Rift Valley Universität, Addis Abeba, wird analysieren, wie die zahlreichen Migrantinnen aus Äthiopien in der Transitstation Djibouti mit ihrer Lage zurechtkommen. Anhand von Fallstudien in Johannesburg, Fes (Marokko) und Berlin will Dr. Zaheera Jinnah von der University of the Witwatersrand der Frage nachgehen, wie sich afrikanische Familien durch Migration verändern und wie sie das Konzept Familie neu verhandeln. Einen Beitrag zur Erforschung der Simbabwe-Kultur und der prähistorischen Staatenbildung im südlichen Afrika will Dr. Plan Shenjere-Nyabezi an der Universität von Simbabwe leisten: Sie wird bislang wenig beachtete archäologische Stätten im Nordwesten des Landes untersuchen und zudem den aktuellen Umgang mit dem historischen Erbe in den Blick nehmen.

Hintergrund zur Ausschreibung

Im Rahmen der Ausschreibung "Postdoctoral Fellowships in den Geisteswissenschaften im sub-saharischen Afrika und in Nordafrika" wurden 59 Skizzen eingereicht, aus denen ein internationales Gutachtergremium 15 Projekte auswählte. Diese jungen Postdoktorand(inn)en wurden zur Einreichung eines Vollantrags aufgefordert und dann im Juli nach Hannover eingeladen: zur Präsentation ihrer Vorhaben bei einer Auswahlkonferenz in Schloss Herrenhausen. Zehn von ihnen konnten die Jury durch die Vorstellung ihres Forschungsprojekts und in Interviews von sich überzeugen. Sie werden nun drei Jahre lang als Senior bzw. Junior Fellows ihren spezifischen Forschungsfragen an der jeweiligen Hochschule nachgehen und mit ihrer Expertise langfristig die Geisteswissenschaften in Afrika stärken. Fünf der jetzt als Seniors geförderten Forscher(innen) waren zuvor schon Junior Fellows des Programms. Dass sie sich mit ihrer neuen Antragstellung so erfolgreich im aktuellen Bewerberfeld behaupten konnten, wurde von den Gutachtern als Beleg für ihre beachtliche Entwicklung im Rahmen des Fellowships gewertet. Informationen zur Förderinitiative finden Sie unter: "Wissen für morgen – Kooperative Forschungsvorhaben im sub-saharischen Afrika".

Die Bewerber(innen) und Jurymitglieder der Auswahlkonferenz in Schloss Herrenhausen. (Foto: VolkswagenStiftung)