Von schwierigen Anfängen und vielversprechenden Perspektiven
Der Festakt "Collaborative Research-Common Bonds" am 10. März in Schloss Herrenhausen nahm nicht nur die Vergangenheit in den Blick: Die Geschichte der Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Forschern und ihre schwierigen Anfänge wurden zwar beleuchtet, in vielen Redebeiträgen standen aber die gewachsenen, freundschaftlichen Netzwerke der Gegenwart und gemeinsame Ziele für die Zukunft im Zentrum. So nannte der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman – mit einem Augenzwinkern – die sich gegenseitig ergänzenden Charaktere und Ansätze eine nachhaltige Grundlage für das "win-win game" der bilateralen Forschung. Und Niedersachsens Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić sprach sich dafür aus, die bislang so erfolgreiche Zusammenarbeit zu intensivieren.
Dies verstärkte Prof. Dr. Gabriel Motzkin vom Van Leer Jerusalem Institute in seiner Keynote, indem er dazu aufforderte, die Besonderheit der Beziehungen beider Länder als Maßstab zu nehmen für den Mehrwert, den die wissenschaftlichen Kooperationen erbringen sollten: In Forschung und Lehre gelte es, sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen und durch die Verbindung der jeweiligen Erkenntnisse gemeinsam Außergewöhnliches zu erzielen.
Anschließend brachte Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der Stiftung, als Gastgeber des Festakts die Vertreter der größten wissenschaftlichen Einrichtungen in Israel und einiger Niedersächsischer Hochschulen miteinander ins Gespräch. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Prof. Daniel Zajfman, Präsident des Weizmann Institute of Science, Prof. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Menahem Ben-Sasson, Präsident der Hebrew University of Jerusalem, Prof. Wayne Kaplan, Executive Vice President for Research am Technion - Israel Institute of Technology, Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Universität Hannover und Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, Präsident der Universität Hildesheim.
Einigkeit bestand darin, dass von der bilateralen Kooperation nicht nur die Forschung profitiere, sondern dass damit auch in der Lehre wichtige Impulse gegeben werden können. Insofern sei es wichtig, dass – auch auf EU-Ebene – alle Fördermöglichkeiten für die Zusammenarbeit genutzt werden und man gemeinsam erreiche, dass mehr Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten für junge Wissenschaftler beider Länder geschaffen werden.
Im Anschluss eröffnete die israelische Chemie-Nobelpreis-Trägerin Prof. Ada Yonath ein wissenschaftliches Symposium niedersächsisch-israelischer Kooperationsvorhaben, die im Rahmen des "Niedersächsischen Vorab" der VolkswagenStiftung gefördert werden. Einen aktuellen Einblick in die Themenvielfalt dieser Förderlinie bietet die Stiftungspublikation "Gemeinsam forschen – Verbindung stiften. Collaborative Research Projects Connecting Israel and Germany", die soeben erschienen ist. Beate Reinhold