zukunft.niedersachsen: 276,7 Millionen Euro für Niedersachsens Wissenschaft
Aus dem Förderprogramm zukunft.niedersachsen fließen in diesem Sommer 120,9 Millionen Euro in neue Vorhaben; mit 155,8 Millionen Euro werden bereits bewilligte Projekte fortgeführt. Den entsprechenden Verwendungsvorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung jetzt bewilligt.
Die Förderung bei zukunft.niedersachsen konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Transformation, Digitalität und Spitzenforschung. Das Zukunftsfeld Transformation spiegelt die vielfältigen Veränderungsprozesse in Technologie und Gesellschaft wider. Gestärkt wird die Transformationsforschung unter anderem durch Ausschreibungen in den Bereichen Klimaforschung und Circular Economy sowie durch gezielte Förderungen von Energietechnologien.
Projektbeispiel 1 aus dem Zukunftsfeld Transformation
Biologische und soziokulturelle Unterschiede spielen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit eine große Rolle, werden aber noch zu wenig berücksichtigt. Mit 20 Mio. Euro werden daher neue wissenschaftliche Ansätze in den Lebenswissenschaften gefördert. Durch eine Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung sollen beispielsweise Fortschritte in der Diagnostik von seltenen Erkrankungen bei Kindern erzielt werden.
Projektbeispiel 2 aus dem Zukunftsfeld Transformation
Die empirische Bildungsforschung ist eine interdisziplinäre Forschungsrichtung, die die Bildungsrealität in einer Gesellschaft untersucht. Durch eine Förderung der empirischen Bildungsforschung mit 10 Mio. Euro wird ein innovatives und international anschlussfähiges Forschungsfeld zur ergänzenden Qualifizierung von Lehrkräften strategisch weiterentwickelt. Die Förderung unterstützt die Profilierung und Etablierung dieses jungen Bereichs an niedersächsischen Hochschulen.
Digitalität
Im Zukunftsfeld Digitalität liegt der Fokus auf der großen Bedeutung von Daten als Schlüsselressource für Forschung und Wertschöpfung und der gezielten Weiterentwicklung des digitalen Wissenschaftsstandortes Niedersachsen.
Projektbeispiel 1 aus dem Zukunftsfeld Digitalität
Die Universität Osnabrück, die Leibniz Universität Hannover, die Technische Informationsbibliothek Hannover und das Forschungszentrum für digitale Transformation L3S in Hannover wollen gemeinsam Hybride Intelligenz, das heißt das Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz (KI) erforschen und zwar an einem konkret formulierten Testszenario in der Landwirtschaft. Dieser interdisziplinäre Forschungsverbund "HybrInt" wird mit 3 Mio. Euro gefördert. Ziel ist die Entwicklung von Konzepten, die eine sichere und vertrauenswürdige Interaktion ermöglichen zwischen auf KI-basierten Systemen und den Menschen, die diese Systeme nutzen.
Projektbeispiel 2 aus dem Zukunftsfeld Digitalität
2,7 Mio. Euro erhält der Forschungsverbund "DiViAS" der Universität Oldenburg und der Jade Hochschule. Die Beteiligten planen, bislang kaum verknüpfte wissenschaftliche Methoden und Praktiken in der Digitalisierung, Forschung und Repräsentation von Sammlungsstücken systematisch in einer Forschungsplattform zusammenzuführen und so effektiver zu nutzen.
Spitzenforschung
Im Zukunftsfeld Spitzenforschung wird eine strategische Profilierung der Wissenschaftsstandorte in Niedersachsen in den Blick genommen. Das Kuratorium bewilligte eine weitere Tranche für die Förderung von "Wissenschaftsräumen", die jüngst ausgeschrieben wurden und bestätigte Mittel für die Initiative "Niedersachsen-Professuren", um gezielt renommierte Professor:innen, also kluge Köpfe im Land zu halten oder an hiesige Forschungseinrichtungen zu holen.