178 Mio. Euro für Forschung in Niedersachsen
Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat den Verwendungsvorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) bewilligt. Somit gehen aus dem Niedersächsischen Vorab 94,8 Mio. Euro in neue Vorhaben und 83,3 Mio. Euro in bereits bewilligte Projekte.
"178 Mio. Euro werden in diesem Jahr in die Zukunft des Landes investiert. Das ist eine gute Nachricht", so Wissenschaftsminister Björn Thümler. "Damit setzen wir starke Impulse in für uns alle wichtigen Themenfeldern wie Klimawandel, Wassermanagement, Nachhaltigkeit, Tierwohl und Ernährung der Zukunft, in denen wir anwendungsorientierte Spitzenforschung brauchen."
Das Niedersächsische Vorab der VolkswagenStiftung gliedert sich in vier Strukturlinien. In die Strukturlinie "Programme und Ausschreibungen" fließen mit diesem Verwendungsvorschlag 49 Mio. Euro. Davon erhält das Projekt "Zukunftslabore Klima" 10 Mio. Euro. Die Mittel sollen als Anschubfinanzierung für ein erstes Zukunftslabor dienen, in dem Verbundprojekte im Themenfeld "Ökosystem Wald im Zeichen des Klimawandels" gefördert werden sollen. Mit der Förderung wird u. a. an der Technischen Universität Braunschweig eine Geschäfts- und Koordinierungsstelle aufgebaut, um die Forschung niedersächsischer Einrichtungen im Bereich Klimawandel zu bündeln. Bis 2025 sollen sieben dieser Zukunftslabore ihre Arbeit aufnehmen, um Kompetenzen zu verzahnen, die Zusammenarbeit auch in der anwendungsorientierten Forschung zu intensivieren und den Wissenstransfer zu unterstützen.
In die Strukturlinie "Forschungsverbünde und -schwerpunkte" fließen 20,7 Mio. Euro für neue Vorhaben. Darunter ist auch der Forschungsverbund "Zukunft der Ernährung in Niedersachsen – ZERN", der 9 Mio. Euro Fördermittel erhält. Mit dem Verbund haben die Universität Göttingen, die Tierärztliche Hochschule Hannover und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück ein Konzept geschaffen, dessen vorrangiges Ziel ist, Maßnahmen zu entwickeln, die die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen unterstützen sollen, das unter zunehmendem Anpassungsdruck steht. Aspekte wie Tierwohl, Klimawandel und Nachhaltigkeit gilt es, bei der landwirtschaftlichen Produktion künftig stärker zu berücksichtigen. Mit den Erkenntnissen aus dem Forschungsverbund soll die nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln möglich werden.
In die Strukturlinie "Holen & Halten" fließen rd. 14 Mio., die Strukturlinie "Neue und sich entwickelnde Forschungsgebiete" wird mit rd. 11 Mio. Euro für neue Vorhaben ausgestattet.
Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Das Niedersächsische Vorab ist ein besonderes Instrument, um die Forschungslandschaft speziell in Niedersachsen auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu stärken. Mit den aktuellen Bewilligungen unterstützen wir zukunftsweisende Projekte und Vorhaben, deren Erkenntnisse nicht nur wegweisend für etwa Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Niedersachsen sein werden, sondern auch Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus entwickeln können."
Niedersächsisches Vorab der VolkswagenStiftung
Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Mio. Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Mio. Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.