Kirchen verkaufen, abreißen, umnutzen? Symposium zu neuen Perspektiven im europäischen Vergleich

Viele Kirchengebäude in ganz Europa können heute von den kirchlichen Institutionen nicht mehr betrieben und unterhalten werden. Soll man sie verkaufen, abreißen, umnutzen? Die Fragen sind komplex, die Lösungen anspruchsvoll. Auf einem Herrenhäuser Symposium vom 23. bis 25. März 2020 in Hannover diskutieren Expertinnen und Experten aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Großbritannien und weiteren Ländern das Thema Kirchenumnutzung.

Was soll mit den vielen untergenutzten Kirchengebäuden und Klöstern in Zukunft geschehen? Dies treibt nicht nur die Gemeinden, Diözesen und Landeskirchen um. Es ist ein Thema, das auch die breite Öffentlichkeit beschäftigt. Denn Kirchen sind Zeugnisse des kulturellen Erbes, die das Bild von Städten und Dörfern prägen. Welche Lösungen bieten sich an, um den Gebäuden eine sinnvolle Zukunft zu geben? Sollen sie Wohnraum für Familien oder Studierende bieten oder etwa als Eventlocations oder Kletterhallen genutzt werden?

Das Herrenhäuser Symposium "Kirchenumnutzung – neue Perspektiven im europäischen Vergleich" führt Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen, die das Thema international vergleichend diskutieren. Dabei werden Fragen gestellt wie: Was sagen Theologinnen und Theologen zur Profanierung eines Sakralraums? Welche Kriterien sind für Architektinnen und Denkmalpfleger wichtig? Wie geht man bei der Planung von Kirchenumnutzungen vor? Welche Lösungen sind aus immobilienwirtschaftlicher Sicht nachhaltig? Wie gelingt es, für die Kirchen eine neue Rolle als öffentliche Orte zu finden? Welche besonderen Konzepte gibt es für Kirchengebäude im ländlichen Raum?

Das Thema Kirchenumnutzung wurde bislang vorwiegend auf lokaler und regionaler Ebene diskutiert. In Hannover kommen erstmals Expertinnen und Experten aus ganz Europa zusammen, mit dem Ziel, Erfahrungen auszutauschen, das Blickfeld zu erweitern und neue Perspektiven zu entwickeln.

Herrenhäuser Symposium: "Kirchenumnutzung – neue Perspektiven im europäischen Vergleich"

23. bis 25. März 2020
Auditorium, Xplanatorium Schloss Herrenhausen, Hannover

Link zum detaillierten Programm des Symposiums.

Das Zielpublikum sind Verantwortliche aus Kirche, Denkmalpflege und Politik, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Angehörige von Bildungsinstitutionen sowie alle an der Thematik Interessierten. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Alle Vorträge werden simultan übersetzt. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos; Anmeldungen sind noch möglich.

Während des Symposiums werden im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen drei kleinere Ausstellungen zum Thema gezeigt. Zudem werden zwei Kurzexkursionen zu umgenutzten Kirchen im Raum Hannover angeboten.

Am 24. März findet um 19 Uhr ein öffentliches Podiumsgespräch mit dem Titel "Vom Gotteshaus zur Sparkasse? Kirchenumnutzung in Deutschland" statt, das die Tagungsfrage mit Blick auf Deutschland diskutiert.

Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich willkommen, an dem Symposium oder einzelnen Teilen teilzunehmen. Gerne organisieren wir Interviewtermine für Ihre Berichterstattung. Eine formlose Anmeldung wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de. Bitte weisen Sie im Vorfeld in Ihrem Medium auf die Tagung hin.

Das Symposium zur Kirchenumnutzung wird gemeinsam organisiert von der VolkswagenStiftung mit Prof. Dipl.-Ing. Kerstin Gothe, Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Dr. Paul Post, Universität Tilburg und Prof. Dr. Johannes Stückelberger, Universität Bern. Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich gern an Prof. Kerstin Gothe, E-Mail: kerstin.gothe@kit.edu.