Kirchenumnutzung ‒ Neue Perspektiven im europäischen Vergleich

Viele Kirchengebäude in Deutschland und ganz Europa können heute von den kirchlichen Institutionen nicht mehr betrieben und unterhalten werden. Soll man sie verkaufen, abreißen, umnutzen? Die Fragen sind komplex, die Lösungen anspruchsvoll. Das ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante Herrenhäuser Symposium zu diesem vielschichtigen Thema findet vom 15. bis 17. Februar 2021 als digitale Veranstaltung statt. 

Was soll mit den vielen untergenutzten Kirchengebäuden und Klöstern in Zukunft geschehen? Dies treibt nicht nur die Gemeinden, Diözesen und Landeskirchen um. Es ist ein Thema, das auch die breite Öffentlichkeit beschäftigt. Denn Kirchen sind Zeugnisse des kulturellen Erbes. Sie prägen das Bild von Städten und Dörfern. Welche Lösungen bieten sich an, um den Gebäuden eine sinnvolle Zukunft zu geben? Sollen sie Wohnraum für Familien oder Studierende bieten oder etwa als Eventlocations oder Kletterhallen genutzt werden?

Das Herrenhäuser Symposium "Kirchenumnutzung. Neue Perspektiven im europäischen Vergleich" führt Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen, die das Thema im internationalen Vergleich diskutieren. Dabei werden Fragen gestellt wie: Was sagen Theologinnen und Theologen zur Profanierung eines Sakralraums? Welche Kriterien sind für Architektinnen und Denkmalpfleger wichtig? Welche besonderen Konzepte gibt es für Kirchengebäude im ländlichen Raum?

Programm (Link zum detaillierten Programm als PDF)

Sektion I: Perspektive der Culture Studies, Ritual Studies und Theologie
Sektion II: Perspektive der Architektur und Stadtentwicklung
Sektion III: Perspektive der Denkmalpflege
Sektion IV: Perspektive des Planungsprozesses
Sektion V: Perspektive der Immobilienwirtschaft
Sektion VI: Perspektive der Öffentlichkeit
Sektion VII: Perspektive des ländlichen Raumes

Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich willkommen, am digitalen Symposium oder einzelnen Programmpunkten teilzunehmen. Dazu ist eine Anmeldung über die Veranstaltungswebsite der VolkswagenStiftung notwendig. Rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn erhalten Sie ein Login zur Tagungsplattform, die den Zugang zu allen Programmpunkten erlaubt. Gerne unterstützen wir auch bei der Organisation von Interviews. Für eine formlose Anmeldung unter presse@volkswagenstiftung.de wären wir dankbar. Wir würden uns freuen, wenn Sie in Ihrem Medium auf die Veranstaltung hinwiesen. Inhaltliche Fragen beantwortet Ihnen gerne Prof. Kerstin Gothe.

Die an dem Symposium aktiv Beteiligten kommen aus 15 Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, Slowakei, Schweden, Schweiz und USA. 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen zur Veranstaltung bei. Zudem stellen 18 Grantees, junge Forscherinnen und Forscher, ihre Projekte vor. Auf der Tagungsplattform gibt es Diskussionsräume, eine Bibliothek und Weiteres.

Das Zielpublikum sind Verantwortliche aus Kirche, Denkmalpflege und Politik, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Angehörige von Bildungsinstitutionen sowie alle an der Thematik Interessierten. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Alle Vorträge werden simultan übersetzt. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos; Anmeldungen sind bis kurz vor Tagungsbeginn über die Website der VolkswagenStiftung möglich.

Im Rahmen der Tagung findet am 16. Februar, 19 Uhr, das öffentliche Herrenhäuser Gespräch "Vom Gotteshaus zur Sparkasse? Kirchenumnutzung in Deutschland" statt, das die Tagungsfrage mit Blick auf Deutschland diskutiert. Für die Teilnahme an diesem Gespräch ist keine Anmeldung notwendig. Der Link zum Livestream findet sich auf der Veranstaltungsseite zum Herrenhäuser Gespräch.

Das Symposium wird gemeinsam organisiert von der VolkswagenStiftung und Prof. Dipl.-Ing. Kerstin Gothe (Karlsruher Institut für Technologie), Prof. Dr. Paul Post (Universität Tilburg) sowie Prof. Dr. Johannes Stückelberger (Universität Bern).

ein Kirchenraum mit Konferenztischen
Die Kirche St. Josef in Luzern ist heute ein Veranstaltungszentrum (Der MaiHof), in dem Konzerte, Theater, Vorträge, Familienfeste, Tanzveranstaltungen, Bankette, Tennisturniere und auch kirchliche Anlässe stattfinden. (Foto: Priska Ketterer/Universität Bern)
ein Kirchenraum mit Bücherregalen
Buchladen statt Gotteshaus: 20.000 Bücher finden sich unter dem Dach der ältesten gotischen Kirche in den Niederlanden, der Dominikanerkirche in Maastricht. (Foto: Bert Kaufmann via Wikimedia Commons CC BY 2.0)

Zu der Veranstaltung ist Bildmaterial vorhanden, Download in der Mediathek der VolkswagenStiftung oder per Klick auf die Bildergalerie. Abdruck unter Verwendung des Copyright-Hinweises und für die redaktionelle Berichterstattung im Zusammenhang mit der Veranstaltung der VolkswagenStiftung honorarfrei.