Sieben Millionen Euro für die Digitalisierung in den Naturwissenschaften
Rund sieben Millionen Euro fließen in den kommenden drei Jahren in acht Forschungsprojekte zur Digitalisierung im Bereich der Naturwissenschaften in Niedersachsen. Das Geld stammt aus dem "Niedersächsischen Vorab" der VolkswagenStiftung. Die Universität Oldenburg allein hat Mittel für fünf Projekte eingeworben. Erfolgreich beworben hat sich außerdem je eine Forschungsgruppe der Universitäten Hannover, Göttingen sowie Braunschweig.
"Unser Ziel ist es, den Wissenschaftsstandort Niedersachsen auch für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen", so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. "Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur die Art und Weise, wie geforscht und gelehrt wird. Sie eröffnet auch die Chance, Untersuchungsgegenstände auf neuartige Weise wahrzunehmen und zu modellieren. Daher freue ich freue mich über die große Spannbreite der innovativen Projekte. Sie reichen von Biodiversität über Klimaforschung bis hin zu Quantenmechanik."
"Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den nun bewilligten Projekten nutzen die Chancen der Digitalisierung und bringen ihre Forschung mit neuen, innovativen Methoden voran. Das verspricht einen erheblichen Kreativitätsschub für die niedersächsische Wissenschaft", sagt Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Gefördert werden interdisziplinäre Forschungsvorhaben, die Aspekte der Digitalisierung zur Bearbeitung naturwissenschaftlicher Fragestellungen heranziehen. Die Spannbreite der von der Ausschreibung umfassten Disziplinen reichte dabei von der Biologie, Chemie, Physik über Geo- und Umweltwissenschaften und schloss Forschungsfelder wie Meeres-, Küsten- und Biodiversitätsforschung ein.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die von einer unabhängigen wissenschaftlichen Kommission begutachteten und anschließend zur Förderung ausgewählten Projekte:
- Universität Hannover, Forschungszentrum L3S: Digispecies: Digitization of Plant and Animal Species Occurrence Records for Documenting the Extent of Biodiversity Loss (Fördersumme: 785.800 EUR)
- Universität Göttingen, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie: Digital Forest - A Real-time Forest Monitoring System for Climate Change Impacts (Fördersumme: 1.000.000 EUR)
- Technische Universität Braunschweig, Institut für Angewandte Physik: Deep Learning for Imaging in Nano and Quantum Science (Fördersumme: 954.100 EUR)
- Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM): The North Sea from Space: Using Explainable Artificial Intelligence to Improve Satellite Observations of Climate Change (Fördersumme: 776.200 EUR)
- Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM): Change Event Based Sensor Sampling (ChESS, Fördersumme: 701.400 EUR)
- Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM): Global Carbon Cycling and Complex Molecular Patterns in Aquatic Systems: Integrated Analyses Powered by Semantic Data Management (Fördersumme: 999.300 EUR)
- Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM): Sailing Intelligent Micro Drifter Swarms (saimidris, 998.000 EUR)
- Universität Oldenburg, Institut für Physik: Simulations Meet Experiments on the Nanoscale: Opening Up the Quantum World to Artificial Intelligence (SMART, Fördersumme: 978.700 EUR)
Niedersächsisches Vorab
Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Mio. Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Mio. Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.
Weitere Informationen zum Niedersächsischen Vorab finden Sie unter www.volkswagenstiftung.de/vorab.