status 2022 - der Jahresbericht der VolkswagenStiftung
Rekordwert: Im Jahr 2022 hat die VolkswagenStiftung 331,9 Mio. Euro für wissenschaftliche Projekte bewilligt. Hier finden Sie die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten aus unserem Jahresbericht 2022.
Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten im Überblick
Stiftung
Die VolkswagenStiftung ist die größte private Forschungsförderin und eine der großen Stiftungen in Deutschland. Ihr Zweck ist es, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften in Forschung und Lehre zu unterstützen. Sie wurde von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen als eine eigenständige gemeinnützige Stiftung privaten Rechts gegründet. Die Stiftung mit Sitz in Hannover ist nicht mit dem Unternehmen Volkswagen AG verbunden.
Kapital und Fördermittel
Gegenwärtig beträgt das Stiftungskapital rund 3,4 Mrd. Euro. Die für Förderung zur Verfügung stehenden Mittel werden aus der Anlage des Vermögens generiert und kommen hauptsächlich dem Bereich "Allgemeine Förderung" zugute. Hinzu kommen Gewinnansprüche aus 30,2 Millionen Volkswagen-Treuhandaktien des Bundeslandes Niedersachsen (hauptsächlich Dividenden). Diese Mittel werden an Forschungseinrichtungen in Niedersachsen vergeben, in enger Zusammenarbeit mit dem Land (s. Stichwort "zukunft.niedersachsen"). 2022 betrug das Fördervolumen hier 237,3 Mio. Euro. Seit 1962 wurden im "Vorab" insgesamt fast 2,80 Mrd. Euro bewilligt.
Strategie
Drei Profilbereiche strukturieren das Förderportfolio: 1. Exploration, 2. Gesellschaftliche Transformationen, 3. Wissen über Wissen – Reflexion und Praxis der Wissenschaften. Gestärkt wird zudem das Engagement in einem Querschnittsbereich Wissenschaft in der Gesellschaft.
Förderkonzept
Die Stiftung hat für ihre Förderpraxis vier Leitlinien entwickelt.
1. Impulsgebend: Die Stiftung strebt mit innovativen Pilotprojekten eine Vorreiterrolle an.
2. Risikobereit: Sie schafft Experimentierräume auch für kommende Spitzenforschende.
3. Grenzüberschreitend: Transnationale, inter-und transdisziplinäre Projekte als Kernmerkmale der Förderung.
4. Strukturgestaltend: Förderung soll nachhaltige Wirkung erzeugen, welche die Stiftung systematisch analysiert, auch um ihr Know-how anschließend mit anderen zu teilen.
Nachhaltig investieren
Schon seit 2011 berücksichtigt die Stiftung bei der Vermögensanlage Aspekte der Nachhaltigkeit. Der gesamte Aktien- und Rentenbestand wird laufend dahingehend analysiert, ob ESG-Kriterien eingehalten werden. ESG definiert einen Standard, anhand dessen sich prüfen lässt, wie nachhaltig ein Unternehmen aufgestellt ist. Die Herausforderung für die Stiftung ist es, mit ihrer Anlagestrategie einen möglichst hohen Nachhaltigkeitsgrad zu erzielen — ohne den Auftrag zu gefährden, den die Satzung vorgibt: das Vermögen so ertragreich wie möglich anzulegen.
Organisation
Gegenwärtig beschäftigt die VolkswagenStiftung etwa 100 Mitarbeitende, überwiegend in den drei Abteilungen Förderung, Vermögensanlage, Finanzen und Verwaltung. Vier Stabsstellen berichten direkt an den Generalsekretär Dr. Georg Schütte, der die Stiftung leitet. Den Vorstand bildet das Kuratorium mit 14 Persönlichkeiten aus der Wissenschaft und anderen Bereichen der Gesellschaft. Das Kuratorium tagt in der Regel dreimal im Jahr, um in Strategiefragen und über Förderanträge zu entscheiden.
zukunft.niedersachsen
Mit einem eigenen Förderprogramm entwickeln Stiftung und Landesregierung gemeinsam Forschung und Lehre in Niedersachsen. Das Ziel von zukunft. niedersachsen ist es, den Wissenschaftsstandort im nationalen und internationalen Wettbewerb deutlich sichtbarer zu machen. Im Fokus stehen qualitätsgesicherte Auswahlprozesse und die laufende Identifizierung zukunftsorientierter Forschungsfelder. Gegenwärtig werden drei Schwerpunkte gezielt gefördert: Digitalität, Transformation und Forschungsexzellenz. zukunft.niedersachsen ersetzt seit 2023 das Vorläuferprogramm "Niedersächsisches Vorab".
Geschichte
Ihre Existenz und ihren Namen verdankt die Stiftung einem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen von 1961: Die "Volkswagenwerk GmbH" wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und so der Streit um die ungeklärten Eigentumsverhältnisse beigelegt. Mit dem Erlös aus dieser Privatisierung wurde die Stiftung gegründet, die 1962 in Hannover ihre Arbeit aufnahm: als unabhängig private gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts und nicht als Unternehmensstiftung.