Dem Frieden dienlich? Humanitär motivierte Militärinterventionen
Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg wird darüber gestritten, ob unbeteiligte Staaten und Bündnisse aus humanitären Erwägungen militärisch intervenieren dürfen. Im Herrenhäuser Gespräch wurde diese Debatte am 15. September 2022 fortgesetzt.
Informationen zur Veranstaltung
Herrenhäuser Gespräch
Dem Frieden dienlich? Humanitär motivierte Militärinterventionen
Xplanatorium Herrenhausen, Hannover
15. September 2022, 19:00 Uhr
Programm
Podiumsdiskussion mit
- Prof. Dr. Bernd Greiner, Arbeitsbereich Globalgeschichte, Universität Hamburg
- Prof. Dr. Fabian Klose, Lehrstuhl für Internationale Geschichte und historische Friedens- und Konfliktforschung, Universität zu Köln
- Dr. Astrid Irrgang, Geschäftsführerin ad interim, Zentrum für Internationale Friedenseinsätze Berlin (zif)
- Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin und Leiterin des Forschungsbereichs Europäische Friedens- und Sicherheitsordnungen am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Universität Hamburg
Moderation: Dr. Ulrich Kühn, NDR Kultur
Das Für und Wider humanitär motivierter militärischer Interventionen gehört nicht erst seit dem Ukraine-Krieg zu den großen Streitthemen auf der politischen Agenda. So waren etwa die Kampfeinsätze der NATO bei den Jugoslawienkriegen in den 1990er Jahren völkerrechtlich durchaus umstritten. Die Debatten, wann unbeteiligte Drittstaaten oder Verteidigungsbündnisse, denen die betroffenen Länder nicht zugehörig sind, eingreifen dürfen oder sogar müssen, um Kriege zu beenden, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und politisch, religiös oder ethisch motivierte Verfolgungen zu unterbinden, werden hitzig zwischen Staaten und Bündnispartner:innen geführt.
Was haben wir aus den militärischen Interventionen der Vergangenheit gelernt und welche Einsichten helfen uns, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen? Wie sinnvoll ist es, das Ende kriegerischer Auseinandersetzungen mit Waffengewalt von Externen zu erzwingen? Und wie hoch ist der Preis des Eingreifens für die beteiligten Staaten, die betroffenen Gesellschaften und die Weltgemeinschaft – auch über das Ende der Intervention hinaus?