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DLF Kultur
Technologisch ausgereifte Prothesen können körperliche Defizite ausgleichen. Sie können die Leistungsfähigkeit des Körpers aber auch über das von der Evolution vorgesehene Maß erweitern. Über das Für und Wider sogenannter Enhancements diskutierten Expert:innen am 6. September in Hannover.
In den 1970er Jahren wurde in der Fernsehserie „Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann“ aus dem Astronauten und Testpiloten Colonel Steve Austin nach einer Operation ein Superagent mit bionischen Beinen, Armen und einem bionischen Auge. 50 Jahre später ist die Science Fiction von damals Realität: Carbonprothesen können dafür sorgen, dass behinderte Läufer:innen schneller sind als ihre nicht-behinderten Konkurrent:innen. Myoelektrische Hand- und Armprothesen sind in Aussehen und Funktionalität kaum noch von „echten Händen“ zu unterscheiden. Der Cyborg-Künstler Neil Harbisson ließ sich eine Antenne implantieren, die es ihm, dem Farbenblinden, ermöglicht, Farben zu erkennen. Das Cochlea-Implantat erlaubt es Gehörlosen und Ertaubten zu hören. Das Ziel dieser sogenannten „Enhancements“ ist es, nicht mehr nur körperliche Defizite mithilfe von Technologie zu kompensieren und zu überwinden, sondern die Leistungsfähigkeit des Körpers über das natürliche, von der Evolution vorgegebene Maß hinaus, zu erweitern.
Wo steht die medizinische Forschung heute? Besteht die Gefahr, dass aus einer einst medizinischen Notwendigkeit zunehmend eine selbst gewählte und gesellschaftlich gewollte Optimierung wird? Und wo sind die medizinischen, juristischen und ethischen Grenzen?
Deutschlandfunk Kultur zeichnet die Diskussion auf und strahlt sie am Freitag, 8. September, um 18:05 Uhr in der Sendung Wortwechsel aus.
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