Nachhaltig, sozial, fair? Wirtschaft und Menschenrechte im 21. Jahrhundert
Immer wieder werden Menschenrechte zugunsten wirtschaftlicher Interessen missachtet. Welcher Kurswechsel ist nötig, um das Weltwirtschaftssystem fairer zu gestalten? Darüber diskutierten Expert:innen bei der Abschlussveranstaltung der HANNAH ARENDT TAGE am 14. Oktober in Hannover.
Laut den 2011 verabschiedeten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte haben wirtschaftliche Akteur:innen weltweit eine Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte. Deutschland setzt diese Prinzipien mit dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) sowie dem neuen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) um und will so auf faire weltweite Wettbewerbsbedingungen hinwirken.
Es scheint, als könne unsere auf stetiges Wachstum angelegte Wirtschaftsweise dies nicht gewährleisten. Eher führt sie zu Umweltzerstörung und Ungleichverteilung und gefährdet damit den Wohlstand kommender Generationen. Immer wieder werden Menschenrechte zugunsten wirtschaftlicher Interessen vernachlässigt.
Kann eine Transformation der Wirtschaft zu einer Green Economy, die weiterhin auf Wachstumsleistung setzt, ein Weg zu einem fairen, nachhaltigen und sozialen Weltwirtschaftssystem sein? Oder braucht es mit Blick auf begrenzte Ressourcen stattdessen einen radikalen Verzicht auf Konsum und Produktion? Wie könnte dies gelingen, ohne eine Gefährdung des Wohlfahrtsstaates?
Podiumsdiskussion mit
- Gerhart Baum, Bundesminister a. D.
- Prof. Dr. Estelle Herlyn, FOM, Fachhochschule für Ökologie und Management, Düsseldorf
- Ulrike Herrmann, Journalistin und Publizistin
- Moderation: Michael Köhler, Deutschlandfunk