Veranstaltungsvideo

No risk?! - Zwischen Risiko und Vertrauen beim Lagern radioaktiver Abfälle

Mareike Rüßmann

Über den Umgang mit dem Risiko aus Sicht der Endlagerforschung berichteten Prof. Clemens Walther und Dr. Wolfgang Schulz bei Herrenhausen Late am 12.03.2025. Sehen Sie hier den Mitschnitt der Veranstaltung.

Tagtäglich setzen wir uns Gefahren aus oder gehen wir Risiken ein – etwa, wenn wir Auto fahren, im Flugzeug fliegen oder einfach nur morgens unser sicheres Bett verlassen. Alltägliche Risiken gehen wir oft bedenkenlos ein, weil sie uns einen unmittelbaren Nutzen versprechen, während wir gleichzeitig davon ausgehen, dass dabei nichts schiefgehen wird. Wenn uns nun jemand fragt, ob er ein Lager für radioaktive Abfälle in der Nachbarschaft eröffnen kann, stehen persönlicher Nutzen und erwartetes Risiko oft weit auseinander. Bei der Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle zeigt sich heute besonders deutlich das Dilemma der Nutzen-Risiko-Abwägung: Ein Endlager nutzt allen, indem es das Gefahrenpotential und die Kosten aus der dezentralen Zwischenlagerung minimiert, aber das schwer einschätzbare Risiko, dass doch etwas schlimmes passiert, will niemand in seinem unmittelbaren Umfeld eingehen. Zurzeit sind diese Abfälle in 16 oberirdischen Zwischenlagern in ganz Deutschland verteilt, eine langfristige Lagerstätte zu finden ist jedoch unvermeidlich.

Dass es – gleich welche Entscheidungen die Gesellschaft trifft – kein Null-Risiko durch Radioaktivität geben kann und wie groß dieses aufgrund verschiedener natürlicher und menschengemachter Quellen ist, darüber berichten Prof. Dr. Clemens Walther und Dr. Wolfgang Schulz vom Institut für Radioökologie und Strahlenschutz der Leibniz Universität Hannover. In ihrem Vortrag von den Anfängen des „goldenen Atomzeitalters“ bis in die Gegenwart und Zukunft des Umgangs mit der Radioaktivität widmen sich die beiden Strahlenforscher insbesondere den Fragen nach der Risikowahrnehmung und dem Vertrauen in der Gesellschaft. 

Vortrag

 

In Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover