Stadtplanung durch die Ärmsten der Armen - Suburbia wird Utopia
Metropolen gestalten ohne Architekturbüro? Die weltweite Urbanisierung schreitet unkontrolliert voran, vor allem durch milliardenfache Migration. Inwieweit Städteplanerinnen und -planer das Potential informeller Siedlungsentwicklung für sich nutzen können, das ist ein Thema des Herrenhäuser Forums am 15. April 2021. Sehen Sie hier den Videomitschnitt der Veranstaltung.
Informationen zur Veranstaltung
Herrenhäuser Forum
Suburbia wird Utopia - wie die Ärmsten der Armen Städte gestalten
Donnerstag, 15. April 2021, 19:00 Uhr
Xplanatorium digital
Programm
Impulsvortrag
"Globale Urbanisierung, Perspektive aus dem All"
Prof. Dr. Hannes Taubenböck, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
Podium
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Prof. Dr.-Ing. Astrid Ley, Städtebauinstitut, Universität Stuttgart
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Klaus Teschner, Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.
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Prof. Dipl.-Ing. Christian Werthmann, Institut für Landschaftsarchitektur, Universität Hannover
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Moderation: Ulrike Heckmann, NDR Info
Bis 2050 werden drei Viertel der Weltbevölkerung in Städten leben. Besonders auf der Südhalbkugel vollzieht sich die Urbanisierung mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Gestaltung dieser Megacities übernehmen immer seltener Stadtarchitektinnen und Architekten, sondern zunehmend die Ärmsten der Armen. Nicht fertig gestellte Bürotürme werden zum Heim tausender Menschen, Flüchtlingslager zu Städten, selbst organisiert und an den Bedürfnissen der Bewohnenden orientiert. Statt die "Slumdogs" zu ignorieren, muss ihre Intelligenz und ihr Einfallsreichtum im immer schneller werdenden Urbanisierungsprozess genutzt werden, denn die Reurbanisierung ist längst auch in den westeuropäischen Industrienationen zu beobachten.
Wie sind die informellen Selbstbauprojekte organisiert? Welches Potenzial setzt eine fehlende Infrastruktur frei? Wie kann die westliche Gesellschaft von den Selbstbaukapazitäten der Stadtzuwanderer lernen oder sogar profitieren?